Von Ingrid Vögele. „Wild West Party in Broatschua-City“: Beim Zunftball in Vöhringen fühlten sich alle Besucher wie im Wilden Westen. Ein Totempfahl, Saguaro-Kakteen vor untergehender Sonne, der Saloon als Speisendepot, die Planwagenbar, der Indianer-Braunwasserbrunnen und Goldsäcke versetzten gleich in die richtige Stimmung. Die Deckendeko mit Indianerkleidung und Traumfängern liefen auf ein Tipi zu, unter dem sich die Besucher wohlfühlten und dort auch ein Bonanza Menü genossen. Zu Gast waren die Narrenfreunde Bergfelden, die Molkekär Kälble aus Isingen, die Laibadal Hexen aus Bad Imnau, die Schlosszunft Tübingen, die Murschel Weible aus Engstlatt und die NZ Talheim.
Ein zackiger Gardemarsch eröffnete den Abend nach der Begrüßung durch Luca Kinzel, der auch durch das Programm führte. Und flott ging es weiter. Alle Höhen und Tiefen der Liebe, einschließlich der Schmetterlinge im Bauch, machte die Teenygarde mit „Amor“ ausgezeichnet sichtbar, der zudem in einer gewagten Hebefigur symbolisch seine Pfeile abschoss und genau den Geschmack des Publikums traf. Das staunte später nicht schlecht, als der Elferrat gen Westen ritt. Die Hand am Colt nahm die Chefbande ganz cool ihre Kontrollpflicht wahr. Genauso cool legten sie aber auch zu „Cotton Eye Joe“ einen tollen Tanz hin. Begeisterungsstürme löste auch der kraftvolle akrobatische Jäkletanz der Narrenfreunde aus, der einfallsreich das außergewöhnliche Leben des Viehhirten zeigte. Und mit „Vollgas ins Ziel“ – diesem Motto wurde die Bergfelder Showtanzgruppe voll gerecht. Bei allen Tänzen des Abends wurden Zugaben verlangt.
Die Broatschua hatten zum Zunftball ihre eigene Landesschau eingeladen. Moderatorin „Annette Krause“ und „Sonja Schröcklein“ griffen aktuelle Vöhringer Themen auf wie die Gaststättensituation, die ärztliche Versorgung oder die gebeutelten Narren. Selbst „Bürgermeister Stefan Hammer“ nahm Stellung zum Einweihungstermin der neuen Halle, bei der die heutigen Fußball-Bambini bereits als Rheuma-Liga eingeplant seien. Tanzen machte den jungen Damen der Großen Garde sichtlich Spaß, denn lächelnd präsentierten sie mit „Pinocchio“ die Geschichte des hölzernen Hampelmanns, der in einem beeindruckenden Vorspann als Marionette vorgestellt wurde. Sein abenteuerliches Leben wurde tänzerisch in ausgefeilter Choreografie wiedergegeben. Die Vielzahl der Kostüme wie Tischler Antonio, Kater, Fuchs, Grille, Fee und weitere verdeutlichten die einzelnen Begegnungen. Begeisterter Beifall für Darstellung, Schönheit, sportliche Akrobatik in Perfektion und Kondition war ihnen gewiss, genauso wie den 30 Tanzhexen. Gewagte Figuren mit schönen Einzelbildern führten zur fünfstöckigen Pyramide als Höhepunkt, und damit setzte die fulminante Show einen Schlusspunkt. Das Publikum war vom Programm restlos begeistert.

Foto: Heidepriem Foto: Schwarzwälder Bote
Quelle: Schwarzwälder-Bote 05.02.2018 – 10:19 Uhr