Vöhringen (wh). Einen runden Geburtstag können die Vöhringer Narren im nächsten Jahr feiern. Die Vorbereitungen dazu sind im Laufen. Gleichzeitig sind die Narren dabei, die Zunftstube für das kommende Jahr fertig zu stellen.

Zunftmeister Torsten Frerichs zeigte sich bei der Hauptversammlung zufrieden mit dem Verlauf des Jahres, auch wenn es durch die Gründung einer zweiten Zunft im Ort, den Schlossberghexen, zu Diskussionen gekommen sei. Den Hauptteil des Jahresberichts trug Schriftführer Manuel Plocher vor. Die lange Fasnet hielt die Aktiven auf Trab. Hinzu kam der Umbau des Gebäudes, in dem früher die Quelle-Filiale untergebracht war. Die ersten Arbeiten wurden bereits in Angriff genommen. Wenn alles fertig ist, soll ein Vereinsraum mit Theke den Mittelpunkt bilden. Der große Raum im hinteren Bereich kann für kleinere Veranstaltungen oder diverse Proben benutzt werden. Für die Narrenzunft entstehen Kosten durch die Bodenbeläge, die Sanitäranlage und die Einrichtung. Für die Gebäudesanierung hat sich die Gemeinde zuständig erklärt.

Neben der traditionellen Broatschuazunft gibt es in Vöhringen inzwischen die Schlossberghexen, eine Gruppe, die im Vorfeld der vergangenen Fasnet entstanden ist. Die Narrenzunft zeigt sich offen und gesprächsbereit und ging bereits beim Zunftball auf dieses Thema mit Humor ein.

Für das 30-jährige Bestehen im kommenden Jahr haben die Narren etwas Besonderes vor. Es werden nur Zünfte eingeladen, die 30 Jahre und älter sind. Vom Ablauf her bleibt bei der Vöhringer Fasnet alles wie gehabt: Der Höhepunkt soll neben Hexenball und Bürgerball wieder der Umzug sein. Eine Woche davor ist ein Showtanzabend erstmals auch ein Brauchtumsabend geplant.

Bei den Wahlen gab es Veränderungen. Henning Vögele stellte aus privaten Gründen das Amt des zweiten Vorsitzenden zur Verfügung. Seine Nachfolgerin wurde Karin Rauch. Auch Kassiererin Nadine Ferichs gab ihr Amt ab. Für die Finanzen ist jetzt Michael Brenner zuständig. Marga Fittig wurde als Schantle-Vertreterin gewählt, Ingo Hensch als Beisitzer.

Quelle: Schwarzwälder-Bote 08.05.2011 – 18:01 Uhr

Von Jens Sikeler.

Vöhringen.“Kurzschlüsse“ hieß das Stück, das die Vöhringer Narrenzunft an zwei Abenden aufführte. Elektrizität spielte dabei aber nur am Rande eine Rolle. Die Triebe und die Gier ließen die Protagonisten von einer absurden Situation in die andere stolpern. Den Verlauf des Stückes bestimmen zwei Szenen ganz am Anfang. Es ist keine gute Idee von Rudi Nudelbaum (Karl Staiger) ausgerechnet mit der Kosmetikerin seiner Frau (Heike Vögele) ins Bett zu gehen und seine Geliebte dann im Schrank zu verstecken. Und auch die Begegnung von Adelheid Nudelbaum (Karin Rauch) mit ihrer Tante Jacqueline Thessié (Anke Plocher) sollte sich als eine schicksalhafte herausstellen. Denn die Tante erwähnt, dass sie ihr immenses Vermögen einer karitativen Einrichtung spenden möchte. Als sie ihren Besuch ankündigt, beschließt das Ehepaar Nudelbaum kurzerhand, das eigene Heim in eine Irrenanstalt zu verwandeln.

Dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Adleheid entdeckt den Seitensprung ihres Gatten und droht daraufhin, ihren Mann zu verlassen. Die Tochter des Hauses (Kathrin Hinger) bringt ihren Lebensabschnittsgefährten, den lispelnden Rocker Charly (Ingo Hänsch), mit nach Hause, verliebt sich aber später in den Staubsaugervertreter Bode Mückenmacher (Henning Vögele). Der wiederum wird von dem Rocker zwei Mal niedergestreckt. Rudi Nudelbaum beißt Tante Jacqueline ins Bein. Dieter Bohlen (Manuel Plocher), Rudis Freund, spielt in dem Schwank den Hausherrn.

Man musste als Zuschauer schon gut aufpassen, so viele Handlungsstränge hat der Dreiakter von Frank Ziegler. Die Höhepunkte des Abends: der Nervenzusammenbruch von Rudi. Als ihm die Lage völlig aussichtslos erscheint, weint er in sein Kissen und brüllt: „Keiner liebt mich“. Und dann die hysterischen Anfälle seiner Geliebten: Heike Vögele spielte ihre Rolle hervorragend. Das Publikum in der voll besetzen Halle war begeistert.

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Bode Mückenmacher führt im Hause Nudelbaum den neuesten Staubsauger vor. Foto: Sikeler Foto: Schwarzwälder-Bote

Quelle: Schwarzwälder-Bote 09.01.2011 – 19:36 Uhr