Presse

Von Marzell Steinmetz . Die ganze Gemeinde hat sich am Sonntag in eine Narrenhochburg verwandelt. 47 Gruppen und Zünfte nahmen am Umzug teil.

Die Narren und die zahlreichen Zuschauer waren bestens gelaunt, kein Wunder bei den fast frühlingshaften Temperaturen. Aber so ist das Wetter bei der Broatschua-Fasnet fast immer.

Die Symbolfigur der Vöhringer Zunft führte den langen Umzug an. Ein Jubiläum feierte die Broatschua-Gruppe: Sie gibt es seit zehn Jahren. Die Hexen im orangenen Häs trieben es wieder toll, darunter eine Inliner-Hexe. Hinter den Narrenfreunden Bergfelden mit ihren Jäkle und Kropfern folgten die besonders gruseligen Schlossberg-Hexen aus Vöhringen. Die Narrenzunft Mühlheim-Renfrizhausen brachte diesmal ihren Loablesspalter mit, der am Samstag in Fischingen noch vermisst wurde.

Nach Baurawald-Hexen, Sumpfgeistern und Glatter Schlosshexen, die allesamt allerhand Unfug trieben, marschierten die Sulzer Narren. Sie haben ihren eigenen Umzug schon hinter sich. Nach dem Ringtreffen vor einer Woche bleibt in Sulz der Fasnetssonntag umzugsfrei.

 

Quelle: Schwarzwälder-Bote 20.02.2017 – 10:08 Uhr

Von Ingrid Vögele. Seit zehn Jahren bereichert die Broatschua­gruppe die Vöhringer Fasnet. Eine stattliche Figur ist so ein Broatschua, genauso wie sein Pate. Er geht nämlich zurück auf den Müller und Bauer Jakob Klingele, der von 1870 bis 1940 die Obere Mühle betrieben hatte. Eine Fotografie im Bildband „Vöhringen – Wie es früher war“ zeigt ihn vor dem Scheunentor der Mühle stehend mit auffällig breiten Stiefeln. Fast scheint es, als wolle er „seine Nachfahren“ im Auge behalten. Bedächtig ist der freundliche Blick auf den Betrachter gerichtet.

Vom Einzelnen zur Gruppe

Genau diesen Ausdruck trägt die markante Maske. Er kennzeichnet das Verhalten des Broatschua. Das Häs ist identisch mit dem Bild. Sogar Details wie die schwarze Halsbinde und das Halstuch wurden vom Original übernommen. Da breite Schuhe den Broatschua auszeichnen – immerhin konnte er eine Henne samt Gelege „verdappen“ – trägt er über seinen schwarzen Feuerwehrstiefeln noch Überschuhe. Ein Leinensack, wie er zur Aussaat benutzt wurde, vervollständig die bäuerliche Figur.

Als Einzelfigur war der Broatschua seit der Gründung 1982 dabei. Er ist es heute noch, zieht den Bibbelewagen und gab der Zunft ihren Namen. Im allerersten Häs steckte Dirk Plocher. Die ersten Schuhe aus Leder fertigte für ihn Thomas Vosseler. In der Hauptversammlung im März 1983 erfuhren die Zunftmitglieder unter „Verschiedenes“ von der Anregung, aus der Einzelfigur eine Gruppe zu machen. Aber erst 2005 stellten Thomas und Silke Lange zusammen mit Reiner und Petra Lehmann den Antrag, den Broatschua aufzunehmen. Im beschriebenen Bildband wurde man fündig.
 
Omas Kochbuch gewälzt

Wilma Bantle und Werner Schanz suchten nach passenden Stoffen. Am Dreikönigstag 2006 wurde der Prototyp vorgestellt und genehmigt. 2007 konnte sich die Zunft zum 25-jährigen Bestehen mit einer Broatschuagruppe von zwölf Erwachsenen und vier Kindern präsentieren. Heute sind es 20 Hästräger.

„Gaudi auf dem Bauernhof“ ist das Motto des diesjährigen Bürgerballs, mit dem die Broatschua ihr Jubiläum feiern. Wer auf ein Tänzchen oder gar Akrobatisches von ihnen als Showeinlage im herzerfrischenden Programm hofft, der wartet vergeblich, denn so ein Schuhwerk sichert nur einen guten Stand.

Dafür lässt aber die Hallendekoration und die ganze Atmosphäre frühere Zeiten auferstehen und erst recht das kulinarische Angebot. Omas Kochbuch wurde gewälzt und verspricht Delikatessen vergangener Tage, handgemacht wie früher.

Der Bauer kann also bedenkenlos mit seiner Bäuerin samt Gesinde und zweibeinigem Vieh am Samstag, 18. Februar, zum Hoffest in die Turnhalle kommen.

Kassierer Michael Brenner-Bastek (links) und der stellvertretende Vorsitzende Andreas Fischer (rechts) freuen sich, ihre Broatschuagruppe vorstellen zu können. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Quelle: Schwarzwälder-Bote 14.02.2017 – 18:02 Uhr

 

Von Ingrid Vögele. Nach dem Blättle ist vor dem Blättle, denn seit dem letzten Blättle, also seit der letzten Fasnet, wurde wieder eifrig gesammelt.

Vöhringen. Nun werden die Herzen wieder höher schlagen, und Freude wird sich ausbreiten, denn auch für diese Fasnetsaison gibt es das Narrenblättle in gewohnt guter Manier.

Schon seit den Sommerferien beschäftigen sich die Redaktionsmitglieder intensiv mit diesem wichtigen Bestandteil der Vöhringer Fasnet. Erlebtes, Erzähltes, Gehörtes, Gesehenes und Aufgeschnapptes fanden sich im „WhatsApp“-Ordner ein.

In den zwei Arbeitssitzungen pro Mont wurden Berichte über Missgeschicke, Kurioses, Abenteuerliches und schwäbisch-knitze Schläue gesichtet, sortiert, besprochen. Die Team-Treffen fanden immer an wechselnden Orten statt, und unterstützt durch kulinarische Köstlichkeiten sprudelten die Ideen und Worte nur so. Sie wurden zu Papier gebracht, immer wieder überprüft, inhaltlich sowie sprachlich überarbeitet und an den Dialekt angepasst, damit niemand Verständnisschwierigkeiten hat.
 
„Jedem zur Freud, niemand zum Leid“ ist oberstes Gebot. Schließlich fällt die Entscheidung. Gehört das Produkt dann zu „wahre Texte“, „Behauptungen“, „Unterstellungen“, in den „Kleinanzeiger“ oder in die Lebensberatung „Es ist voll peinlich, wenn…“? Neu ist die Sparte „Historischer Rückblick“. Kolonialwarenläden, etwa das „Paile“ und Bäckereien, werden vorgestellt. Wie sah es früher aus? Die Reihe wird nächstes Jahr fortgesetzt.

Sind die Texte und Bilder erst einmal im Computer, wird’s ernst, denn dann geht das Ganze in den Druck. Recht umfangreich ist das Werk wieder geworden. Interessant sind die alten Fotografien, an die sich die älteren Vöhringer erinnern.

Nun also dürfen sich die Bürger auf die neue Ausgabe freuen, die ihnen per Hausbesuch am Samstag, 4. Februar, ausgehändigt wird. Das Blättle ist absolut jugendfrei und eignet sich für alle Generationen, Alteingesessene und Neubürger. Sollte jemand nicht zu Hause sein – mit einem Kuvert samt Mitteilung und dem Betrag von 3,66 Euro sichert man sich das Blättle im Briefkasten.

Das Redaktionsteam für das Narrenblättle 2017 (von links): Marcel Maier, Christina Voßler, Ralf Voßler, Guido Kinzel, Henning Vögele, Sybille Kinzel, Alfred Rohrer und Heike Vögele Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

 

Quelle: Schwarzwälder-Bote 10.01.2017 – 17:47 Uhr

Von Ingrid Vögele. Vöhringen. Das Narrenheim platzte fast aus allen Nähten, denn keiner durfte diesen wichtigen Sitzungtermin verpassen. Jeder wollte Zeuge der wichtigen Handlungen der beiden Vorsitzenden sein.

Das große Abstauben, dieses Jahr unter den Augen der Figur des Broatschua an der Wand, stand auf der Tagesordnung. Nach den launig gereimten Anweisungen des Vorsitzenden Guido Kinzel waltete der Vize Andreas Fischer seines Amtes.

Die Hexe als Gründungsfigur zählt zum Urgestein der Vöhringer Fasnet. Sie hatte die gründlichste Reinigung nötig – bei den vielen Runzeln eine Heidenarbeit. Die Augen wurden geöffnet, Mund und Nase befreit und zum Hexenleben erweckt.

Als wohltuende Massage erlebte der Narro sein Abgestaubtwerden, denn so ein „glattes G’sicht, des g’hert eifach sauber ond scheh g’richt“. Bürste und Pinsel machten sich auf den dicken Backen des Hansels zu schaffen, dem man zu seinem zehnten Geburtstag einen ganz besonderen Glanz verlieh. Da konnte der Broatschua an der Wand nochmals die Augen aufreißen, so viel Sauberkeit hat er noch nie gesehen.
 
Recht manierlich und sorgsam wurde der Schantle bearbeitet, nebenbei noch seine Großzügigkeit und Geschwätzigkeit gepriesen, bis „kein grauer Star“ mehr den Blick trübt und er ganz genau sieht, wem er die vielen „Bombole, Orangen ond Wirscht“ verschenkt. „Zart ond behutsam“ machte man den Broatschua sauber, „nicht, dass der guate Ma schau wieder ’s ganz Geleg verdappt“.

Alle Handlungen wurden genauestens beobachtet und mit den entsprechenden kräftigen Rufen gutgeheißen, so dass die Fasnet 2017 ohne Gegenstimmen eröffnet werden konnte. Nach den Regularien stand die Auftaktparty wieder im Zeichen eines gemütlichen Beisammenseins, mit dem man in die lange Saison startete. Die Figur des Broatschua stellt wegen dessen zehnjährigen Bestehens auch mit „Gaudi auf dem Bauernhof“ das Motto des diesjährigen Broatschuaballs.

Der Broatschua wird von Guido Kinzel und Andreas Fischer besonders sorgfältig abgestaubt. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

 

Quelle: Schwarzwälder-Bote 09.01.2017 – 10:54 Uhr

Von Ingrid Vögele.

Vöhringen. Pünktlich zur neuen Fasnetsaison wartet das Interieur des Vöhringer Narrenheims mit dem namensgebenden Schmuckstück der Broatschua-Zunft auf. Von der Wand des Gesellschaftsraumes blickt dem Besucher die Sagengestalt eines ungeschlachten Vöhringer Bauern entgegen, der gerade mit seinem breiten Schuh eine Henne im Nest samt ihren sieben Küken zertritt. Seine schreckgeweiteten Augen verraten, dass es wohl nicht mit Absicht war. Der Sage nach kam er nach seinem Tod in die Hölle, trat aber mit seinen breiten Füßen dem Teufel auf den Schwanz, der ihn dann wütend wieder hinauswarf. Kein Vöhringer dürfe mehr in seine Hölle, und seit jenem Tag tragen die Vöhringer den Namen Broatschua.

In rund 20 Stunden sei das große gemalte Bild entstanden, erzählt die Künstlerin Heike Vögele. Zusammen mit dem Vorsitzenden Guido Kinzel wurde die Größe festgelegt. Wenige Bleistiftstriche an der Wand gaben die grobe Figur als Anhaltspunkte vor. Nun hieß es Farbe mischen, probieren, abschwächen oder mehr Volltonfarbe hinzufügen, so lange, bis der originale Grundton des Häses erreicht war. Ausprobiert wurden die Nuancen immer auf einem weißen Pappteller. Der Bauer und sein Schuhwerk in Blau- und Brauntönen entstand. Vier bis fünf Farbschichten seien für die Farbdichte nötig. Jetzt erst bekam der Broatschua ein Gesicht, Hände und Beine. Ständig kontrollierte Abschattierungen sorgen für die Plastizität, insgesamt ein langer Prozess, bis mit der Signatur „HV ’16“ das Ganze zufrieden vervollständigt wurde.

Schwierig sei nicht das Malen gewesen, sondern die Balance halten auf der Leiter, erzählte Heike Vögele. Immer wieder ging es Leiter rauf, Leiter runter, denn das Kunstwerk fertigte sie ohne fremde Hilfe an, lediglich der familiäre mobile Essensdienst sorgte für die Verpflegung.

Der diesjährige Bändelverkauf bei der Fasnetseröffnung wird nun broatschuagerecht vor den Augen des temperamentvollen Hennenverdappers stattfinden.

Zusammen mit Guido Kinzel freut sich Heike Vögele über das gelungene Kunstwerk. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Quelle: Schwarzwälder-Bote 30.12.2016 – 17:40 Uhr

Von Ingrid Vögele

Ganz zivil läutete die Narrenzunft „Broatschua“ ihr bayrisches Wochenende ein. Am Samstag wurden die Kräfte beim Preisbinokel gemessen. Auf den Tischen lag alles bereit zum Spielen, einschließlich neuer Karten. Die Tischnummern waren gezogen und die Paarungen hatten sich zusammengefunden.

Henning Vögele machte nochmals alle mit den einzelnen Details der Spielregeln vertraut, nach denen etwa der Mindestreizwert bei 150 lag, es keinen „Durch“, kein Runden und kein Abschreiben gab. Gespielt wurde in drei Runden mit je 12 Spielen. Gedämpfte Spielerunterhaltung machte sich breit, manchmal kurz unterbrochen durch einen Aufschrei, ansonsten beherrschte starke Konzentration das Narrenheim.

Vorausschauende Köpfe hatten sich vorher mit dem angebotenen Wurstsalat Energie zugeführt, denn es versprach, ein langer Abend zu werden. Um Mitternacht durfte dann Paolo de Masto den ersten Preis mit 100 Euro entgegennehmen. Der zweite Preis ging an Fritz Staiger und Alfred Schmid durfte den dritten Preis in Empfang nehmen. Der Vorstand zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung.

Lederhose und Dirndl gehörten am Sonntag dazu wie die Weißwürste zu Bayern. Und die wurden als Frühstück mit ofenfrischen Brezeln angeboten. „Frühstück“ war hier ein dehnbarer Service, je nachdem, wann der Hosenträger aufstand und sich mit seiner Dirndldame auf den Weg machte.

Ab 10.30 Uhr war „Happy hour“, was sich auf den Maßpreis auswirkte. Obwohl Partymusik drinnen für Wiesn­stimmung sorgte, wollten viele die letzten warmen Sonnenstrahlen draußen bei Kaffee und Kuchen genießen. Die Broatschua eröffneten daraufhin kurzerhand einen Biergarten.

Den ganzen Tag war ein Kommen und Gehen. Man machte ein Schwätzle und es herrschte eine fröhliche Stimmung bei dem Fest der „Broatschua“. Der jüngste Gast dürfte aber mit der Weißwurst so seine Probleme gehabt haben, denn so ein Schnuller hindert schon am Kauen.

Hosenträger beim bayrischen Sonntag unter sich Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Quelle: Schwarzwälder-Bote 19.10.2016 – 18:46 Uhr

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Gesellige Veranstaltung der Broatschua-Zunft findet großen Anklang

von Ingrid Vögele
Vöhringen. Die einen nannten es Gemeinschaftsveranstaltung, bei den andern war es der erste Schritt zur intensiven Vorbereitung auf die Fasnet. Die Narrenzunft „Broatschua“ machte dieses Jahr anstatt eines Busausflugs eine Fußwanderung um den Flecken.
Die Gruppe von zunächst 30 Personen bewegte sich vom Narrenheim weg. Das Versorgungsfahrzeug mit Uwe Ott war schon voraus gefahren. Erster Halt war die Wassertretanlage. Wasser treten war fast Pflicht und wurde auch von vielen ausgeübt. Abhärtung tut not, denn die nächste Fasnet ist bestimmt im Winter. Nicht nur das Durchhaltevermögen wurde getestet, sondern auch das Wissen. Nach der Zahl der Arbeitsstunden war gefragt, in denen die „Bürger für Bürger“ die Anlage gebaut haben. Es wurde beraten, befragt, geschätzt und berechnet. Der Kassier Michael Brenner traf mit seinem Stundentipp genau die Zahl und errang mit einem Paar Socken den ersten Preis. Die Wanderung ging weiter in Richtung Wittershausen. Auf der Brücke über die Autobahn konnte sich auch die Nachhut an der aufgebauten Cocktailbar unter Sonnenschirmen wieder erfrischen, bevor es zum Ziel Fischweiher ging. Ein reichhaltiges Salatbüffet war aufgebaut, jeder hatte etwas beigesteuert. Weitere Familienmitglieder trafen ein. Küchenchef Rainer Schlotter übte sein Amt als kompetenter Grillmeister aus. Man saß gemütlich im Schatten, hielt entspannt ein Schwätzle und genoss das Zusammensein. Für die Kinder war das Gelände der ideale Abenteuerspielplatz. Selbst die musikalische Unterhaltung war dank der Technik gegeben. Später erhellten Schwedenfeuer, organisiert von Schlotter, das lauschige Plätzchen. Bei noch angenehmen Temperaturen wollte keiner nach Hause gehen. Alles war begeistert. „Das machen wir nächstes Jahr wieder“, war die einhellige Meinung.

Gesellige Veranstaltung der Broatschua-Zunft findet großen Anklang.

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Hauptversammlung – »Kleine« Zusammenfassung der Fasnet alles andere als klein / Beitragserhöhung

Vöhringen (iv). Zufrieden mit dem Ablauf des vergangenen Jahres zeigte sich Guido Kinzel, der Vorsitzende der Narrenzunft, in der Hauptversammlung.

Der große Nebenraum des Zunftheims war voll belegt. Mit der Fertigstellung der Toilettenanlagen und des Nebenraumes, auch als Übungsraum der Garden, wurden die gesteckten baulichen Ziele erreicht und das meist in Eigenleistung vollbracht. Hier galt der Dank besonders Bürgermeister Stefan Hammer und der Gemeinde für die unkomplizierte Unterstützung.

Das Maskenabstauben fand dann auch »zu Hause« statt. Großen Beifall erhielten die Schantle für ihre Idee der gut angenommenen Schantlebar im Heim. Das arbeitsintensive Narrenblättle war wieder eine Erfolg. Bewährt habe sich auch der Verkauf einzelner Busfahrkarten zu den Umzügen anstatt der bisherigen Dauerkarten. Zum Fleggadapp werde es künftig öffentliche Infos an alle Mitglieder geben, um Irritationen zu vermeiden. Kinzel dankte allen, die »in irgendeiner Form an dieser Fasnet mitgeholfen haben«, besonders dem Ausschuss für das gute Miteinander und die geleistete Arbeit. Und die war wahrlich nicht gering, denn aus dem Bericht des Schriftführers Ismael Vaquera konnte man allein schon die Inhalte von elf Sitzungen bis dato nochmals nachvollziehen. Die »kleine Zusammenfassung der Fasnet« listete dann vom Bändelverkauf bis zur Verbrennung am Fasnetsdienstag 16 Termine für die Hästräger und mindestens sechs Termine für die Garden auf.

Mit zufriedenstellenden Zahlen konnte Kassierer Michael Brenner-Bastek aufwarten, nur die Buskosten bereiteten Unbehagen. Eine saubere Kassenführung bescheinigte dann auch Sabrina Jauch, die zusammen mit Sandra Mack die Kasse geprüft hatte. Mit den Entlastungen bedankte sich Stefan Hammer für das große Engagement der Narrenzunft während des ganzen Jahres, damit das Brauchtum hochgehalten werde. Zum Thema »Beiträge/Buskosten« stellte Brenner-Bastek verschiedene Modelle vor. Die Versammlung entschied sich, die Mitgliedsbeiträge ab 1. Januar 2017 um je zehn Euro anzuheben, gültig bis 2019. Die Narrenzunft zählt derzeit 363 Mitglieder.

Zügig durchgeführte Neuwahlen ergaben: Guido Kinzel (Vorsitzender), Ismael Vaquera (Schriftführer), Bernd Scherer (Schantlevertreter), Rainer Schlotter (Gastrovertreter), Anja Maier ( Vertreter der passiven Mitglieder) Uwe Ott und Tina Geiser (Beisitzer), Sabrina Jauch und Sandra Mack (Kassenprüfer).

Eine besondere Ehrung erging an Walter Klingele. Er wurde nach 31 Jahren als aktiver Elferrat von Guido Kinzel verabschiedet. Seit dem 21. März 1985 gehörte er dem Gremium an, wobei er von 1994 bis 98 das Amt des Vorsitzenden innehatte. Kinzel bedankte sich bei ihm für die geleistete Arbeit mit der Bitte, weiterhin als Ehrenelferrat bereitzustehen und mit in der Küche einzugreifen.

Den Dank für die Moderation und Durchführung des Kinder- und Teenytanzfestivals bei der Fasnetssaison durften noch Sinja Neumann, Larissa Vögele und Robin Rumpel entgegennehmen.

Foto Hauptversammlung 2016

Sie leiten die Narrenzunft (von links): Guido Kinzel, Rainer Schlotter, Anja Maier, Sabrina Jauch, Ismael Vaquera, Tina Geiser, Uwe Ott und Bernd Scherer. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Quelle: Schwarzwälder-Bote 24.04.2016 – 19:52 Uhr

Vöhringen (iv). Tanzen in Formation und dazu in einer Garde gehört bei der Vöhringer Fasnet zum guten Ton. Es macht offensichtlich Spaß, denn im Rahmen des Kinder- und Teenie-Tanzfestivals konnte die Leiterin der großen Garde, Vanessa Neu, gleich neun junge Damen für ihre Treue ehren. Seit zehn Jahren tanzen Sina Klimmach, Alyena Esslinger, Jenny Grimm, Jana Stocker und Doreen Voßler. Luisa Neu und Tanja Tews sind seit 15 Jahren, Angi Brendle und Caro Mäntele seit 20 Jahren dabei. Das war gleich nach dem großen Einmarsch ein Sonderapplaus wert und für die Geehrten sowie alle Anwesenden „ist heut so ein schöner Tag“, wie die Moderatoren Sinja Neumann, Larissa Vögele und Robin Rumpel kundtaten.

„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“: Das Motto der Tänzerinnen aus Mühlheim/Renfrizhausen passte genau, denn ihre „Arbeit“ machte Spaß, auch zum Zuschauen. Ins Weltall entführten die Empfinger. Staunend sah man, was im Raumschiff „Enterprise“ vor sich ging. Und wenn ein rotes Gummibärchen die Freundschaft zu Bienen sucht, geschieht das in Horb bei den ASV-Tanz-Kids, die außerdem mit ihrer zweiten Gruppe unter dem Thema „Ich bin ich“ eine richtige Geschichte erzählten.

Klassischen Gardetanz hatten die Narrengilde Göttelfingen und die Narrenfreunde Bergfelden dabei. Turbulenzen, kleine Wolken, Sonnenschein, alles versprachen „die Wetterfrösche“ der Fantagarde mit Christina Voßler in ihren grünen Kostümen. Im grünen Frack ging es zackig weiter mit der Minigarde, die „Am Ende des Regenbogens“ ihr Glück findet, einstudiert von Jana Stocker und Tanja Tews. Auf dem „Highway to Hell“ bewegten sich die teuflischen Engelchen gar nicht engelhaft, im Himmel war wahrhaftig der Teufel los, inszeniert von Carmen Frerichs und Sylvia Schittenhelm. Und die große Garde erweckte Lukas und Jim Knopf aus dem Lummerland wieder zum Leben. Freude, Tempo, Farbenpracht, lebhafte Choreografien, Akrobatik, perfekte Ausführungen mit Hebefiguren, man musste einfach anerkennend applaudieren. In den Pausen nahmen die kostümierten Kinder die Wettspiele gerne an, winkte doch eine Belohnung. Der Hexentanz setzte den Schlusspunkt.

Die geehrten Tänzerinnen (von links): Sina Klimmach, Jenny Grimm, Alyena Esslinger, Doreen Voßler, Jana Stocker, Luisa Neu, Tanja Tews, Angi Brendle, Caro Mäntele und Leiterin Vanessa Neu Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Die geehrten Tänzerinnen (von links): Sina Klimmach, Jenny Grimm, Alyena Esslinger, Doreen Voßler, Jana Stocker, Luisa Neu, Tanja Tews, Angi Brendle, Caro Mäntele und Leiterin Vanessa Neu Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Quelle: Schwarzwälder-Bote 01.02.2016 – 18:50 Uhr

Vöhringen (iv) – Wohl einmalige Bilder zogen am Mittwochabend via Handy um die halbe Welt – verschickt von den Flüchtlingen. Denn die Narrenzunft hatte die Asylbewerber mit ihren Hästrägern besucht.

Hintergrund ist das Fasnetswochenende mit mehr als 2000 Narren im Ort. Und damit sich die Schutzsuchenden nicht erschrecken, wenn der Kanonendonner den Umzug ankündigt, wurde ihnen auf Anregung von Andrea Kopp der Sinn der Fasnet, Brauchtum und Verhalten erklärt.

Die Gruppe traf sich vor der Unterkunft, neugierige Kinderaugen blickten schon mal um die Ecke. Angeführt von Salah Seghaier öffneten sich die Türen, und im Nu war der Eingangsbereich voller Menschen. Alle Familien kamen herbeigeströmt, sofort wurden Stühle gebracht. Großes Gelächter gab es bei der Erzählung der Sage vom Vöhringer Bauern, der sieben Küken samt Henne zertrat und dem Teufel noch auf den Schwanz trat. Mit „Broatschua“ wurde auch gleich ein neues, noch unaussprechbares Wort probiert. Mit „huh“ wurde die Hexendarstellung kommentiert. War der Kreis um Elferrat und Narren anfangs noch recht weit, so wurden sie immer enger umringt. Die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft waren sehr offen, gingen bei allen Erklärungen lebhaft mit und lachten viel – vor allem auch, weil es Dolmetscher Seghaier mit seiner humorvollen Art verstand, die Scheu zu nehmen.

Der Narrenmarsch schallte nun durch den Raum, die Maske wurden heruntergezogen, und die Glocken klangen im Takt. Die Kinderaugen wurden immer größer. Lachend wichen die Mädchen und Jungen zurück, als die Hexe ihr Unwesen trieb. Und dann kam der Brezelsegen. Kein Kind drängte sich vor, zögernd streckten sich die Händchen entgegen, die Erwartung war in den Mienen zu lesen. Selig wurden Süßigkeiten, Orangen und Brezeln angenommen und über das Häs gestreichelt. Ganz Mutige stellten sich fürs Foto neben das Hansele oder wogen sacht die Glocken in den Händen. Die Einladung zum Kaffee mit internationaler Unterhaltung nahmen alle gerne an. Ein freundliches „wahnsinnig“ war der Kommentar eines syrischen Bewohners.

Salah Seghaier erklärt das Hansele. Foto: Vögele

Salah Seghaier erklärt das Hansele. Foto: Vögele

Quelle: Schwarzwälder Bote 29.01.2016 – 11:40 Uhr